Anstieg der Wohnungsbaugenehmigungen 2012

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Baugenehmigungen um 7,4 Prozent auf 245.000 gestiegen. Das ergaben Berechnungen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen sieht dennoch Nachholbedarf.

 

 

Dem Ministerium zufolge hat die Wohnungsbautätigkeit vor allem in den Ballungszentren zugenommen. Dies sei eine Reaktion auf die steigenden Preise für Neu- und Bestandsbauten. Das Ministerium hegt nun die Hoffnung, dass die steigende Bautätigkeit zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führt.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge wurde in Deutschland von Januar bis September vergangenen Jahres der Bau von 178.100 Wohnungen genehmigt. Dies ist ein Anstieg um 6,2 Prozent bzw um 10.400 Wohnungen zum Vorjahreszeitraum. In Wohngebäuden wurden 6,3 Prozent mehr Neubauwohnungen genehmigt. Die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stieg mit 14 Prozent besonders stark. Die Genehmigung von Einfamilienhäusern widersetzte sich jedoch dem Trend und ging um 2,6 Prozent zurück. Für das Gesamtjahr erwartet das Ministerium einen Anstieg der Baugenehmigungen von 7,4 Prozent.

Die Ursachen für den Trend sind laut Ministerium in der gewachsenen Nachfrage nach Immobilien zu finden als auch in der Tatsache, dass in den Jahren zuvor zu wenig gebaut wurde. So lagen die Genehmigungen des Jahres 2011 erstmals wieder über dem vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung errechneten Neubedarf des Jahres. Einschätzungen des Instituts zufolge sind mittelfristig, also von 2010 bis 2015, jährlich 193.000 Wohnungen nötig, um den Bedarf zu decken. Langfristig seien bis 2025 jährlich 183.000 Wohnungen notwendig.

Die Entwicklung sei ein wichtiges Signal und erforderlich, um gegen den Wohnraummangel vorzugehen. GdW-Präsident Axel Gedaschko sagte, dass er mit Bauminister Peter Ramsauer darin übereinstimme, dass der Trend positiv zu bewerten sei. Bei Wohnraum, der für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich sei, bestehe weiterhin akuter Nachholbedarf. Vor allem in Ballungsräumen sei Wohnraum, der für niedrige bis mittlere Einkommen bezahlbar sei, Mangelware. Gedaschko widersprach den Überlegungen der Politik, die prekäre Situation mittels gedeckelter Mieten zu lösen. Diese würden eher das Gegenteil bewirken.

Statt staatlicher Regulierung sei nun eine angemessene und zweckgebundene Förderung sozialen Wohnraums notwenig. Bund, Länder und Kommunen müssten den Wohnungsneubau in den Ballungsregionen zielgerichtet fördern, um für viele Mieter untragbar hohe Preise zu verhindern. Möglich sei dies unter anderem durch eine Bereitstellung von preiswerten Baugrundstücken in ausreichendem Umfang, so der GdW-Präsident.