Boomen die Immobilien weiterhin?

Das Jahr 2012 war in Deutschland das Jahr der Immobilien. Seit mehreren Monaten investieren Anleger vor allem in Betongold. Grund dafür war die Angst vor einer erhöhten Inflation, die bislang jedoch nicht stattfand.

 

 

Am Wohnimmobilienmarkt warnten einige Experten schon vor lokalen Überhitzungen, die Bundesbank sprach sogar von einer drohenden Preisblase. Doch nicht nur auf Wohnimmobilien fand ein Run statt. Auch bei Gewerbeimmobilien wie Bürohäuser oder Einzelhandelsflächen, in die indirekt über Aktien und Fonds investiert werden kann, machte sich ein Boom bemerkbar. Knapp 3 Milliarden Euro flossen der jüngsten Statistik des Fondsverbands BVI zufolge bis Ende Oktober 2012 in offene Immobilienfonds, so viel wie seit der Finanzkrise nicht mehr.

Im kommenden Jahr dürfte der Bereich der offenen und geschlossenen Immobilienfonds von Gesetzesänderungen geprägt sein, die sich auch auf die Anleger auswirken werden. Im Dezember vergangenen Jahres hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf der EU-Richtlinie für alternative Investments beschlossen. Bis Mitte 2013 muss die neue Richtlinie nun im nationalen Recht verankert werden.

Wird die neue Richtlinie so kommen, wie es der Kabinettsbeschluss vorsieht, dürfen Fondsgesellschaften nur noch viermal im Jahr Anteile von offenen Immobilienfonds an Anleger ausgeben. Anteilsrückgaben sind nur noch einmal im Jahr möglich.

Bei geschlossenen Immobilienbeteiligungen plant der Gesetzgeber, die Obergrenze für das Fremdkapital auf 60 Prozent des Fondsvolumens zu begrenzen. Außerdem sehen die neuen Regelungen eine Mindestbeteiligungssumme bei Fonds vor, bei denen die Investition lediglich in ein Objekt stattfindet.