Kocht der Immobilienmarkt über?

Derzeit werden die Immobilienmärkte in Deutschland immer heißer. Vor allem in den Metropolen wird es eng, die Investoren weichen mehr und mehr auf mittelgroße Städte aus. Es wird an manchen Stellen schon vom drohenden Immobiliencrash gemunkelt.

Doch wird auf dem Immobilienmarkt auch so heiß gegessen, wie es gekocht wird? Sicher, auf den Märkten in Hamburg, München und Berlin sieht es derzeit nicht rosig aus. Die Kaufpreise für Wohnungen dürften in den kommenden Wochen deutlich steigen und die Mieten weit hinter sich zurücklassen.

Auch abseits der Metropolen steigen die Mieten an, doch die Kaufpreise bleiben derzeit konstant. Doch dies könnte ein Anzeichen für einen baldigen Preisanstieg sein. Vor allem Reviere im Westen sind für Investoren interessant. Doch auch in den neuen Bundesländern gibts es viele Chancen. Vor allem Dresden lockt mit moderaten Preisen. Doch auch Leipzig oder Rostock geraten vermehrt in den Blick. Die Städte verzeichnen einen starken Bevölkerungszulauf bei vielen Leerständen. In Leipzig sind beispielsweise knapp 10 Prozent der Wohnungen nicht besetzt.

Wie lange der Immobilienboom in Deutschland noch anhalten wird, steht bislang in den Sternen. Derzeit gilt ein Immobilieninvestment als sicherer Hafen, was viele Privatleute oder Immobilienunternehmen anlockt, die ihre Bestände längerfristig halten. Andererseits drängen mehr und mehr Spekulanten und vermögende Familien auf den Markt, die den Markt in Zukunft ins Schwanken bringen könnten.

Doch Experten geben Entwarnung. Ein großer Crash wie in den USA ist nicht zu erwarten, was nicht zuletzt an den Besonderheiten des deutschen Marktes liegt, auf dem fast ausschließlich mit hohen Eigenkapitalanteilen finanziert wird.

Bei der kommenden Entwicklung dürften jedoch Mieter mit niedrigem Einkommen das Nachsehen haben. Der stiegende Bedarf an Wohnraum bei schwächelndem Neubau drängt sozial schwächer Gestellte in schlechtere Quartiere. Ein Resultat der Politik in den vergangenen 20 Jahren, die den Immobilienmarkt von vielen Regulierungen befreit hat. Nun müsse man vermehrt in Neubauten investieren, damit die Mieten und die Kaufpreise bezahlbar bleiben.

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