Geschlossene Fonds – Aussichten für 2013

Der Scope-Geschäftsklima-Index Geschlossene Fonds verharrt weiterhin auf niedrigem Niveau. Im Vergleich zur letzten Befragung von Initiatoren und Vermittlern geschlossener Fonds im Sommer 2012 gab es keine Verbesserung.

Der wichtigste Grund für die Zurückhaltung 2013 ist den Befragten zufolge die durch die Regulierung geschürte Verunsicherung der Marktteilnehmer. Dabei vermiesen vor allem die weiterhin vorhandenen Unklarheiten bezüglich einiger Aspekte der Regulierung die Stimmung. Nur wenige Anbieter führten als Grund die restriktive Kreditvergabe der Banken ins Feld. Die Vermittler sehen andere Gründe für die schlechte Aussicht. Ihrer Ansicht nach sind die enttäuschenden Performance-Werte und die zahlreichen Schieflagen der Fonds der Grund für die Zurückhaltung der Investoren. Statt Neuinvestitionen müssten sich die Anleger derzeit vorangig mit Sanierungskonzepten beschäftigen.

Ein weiteres Thema der Befragung war die Umsetzung der AIFM-Richtlinie. Zwei Drittel der Interviewten befürworteten demnach eine Inhouse-Lösung. Knapp 15 Prozent zogen eine externe Lösung mittels Master-KVG vor. Die besonderen regulatorischen Herausforderungen der AIFM-Richtlinie sind den befragten Anbietern zufolge das Erfordernis einer Verwahrstelle sowie die Implementierung von Risikomanagementsystemen.

Aufgrund der Anforderungen planen einige Anbieter eine alternative Verpackung für Sachwertinvestments. Knapp 20 Prozent der Befragten gaben demnach an, künftig Anleihen anzubieten. 40 Prozent setzen auf Spezialfonds für institutionelle Investoren. Vom Ende des KG.Modells kann jedoch keine Rede sein. Knapp zwei Drittel der Befragten wollen auch künftig Sachwerte im Mantel der geschlossenen Fonds anbieten.

Allerdings ist man skeptisch, was das Platzierungsvolumen für das Jahr 2013 betrifft. Mit einem höheren Volumen im Vergleich zu Vorjahr rechnen nur elf Prozent der Befragten. Sinkende Absatzzahlen sieht jeder dritte Emittent auf sich zukommen. Die positivsten Erwartungen für dieses Jahr sind mit dem Segment Immobilien verbunden. Knapp 35 Prozent erwarten ein steigendes Platzierungsvolumen.

Die Antworten der befragten Banken und freien Vertriebe decken sich zum größten Teil mit den Ansichten der Emittenten. Lediglich in den Segmenten gibt es unterschiedliche Meinungen. Demnach sollen vor allem im Segment der Inlandsimmobilien das Anlegerinteresse steigen, erwarten 25 Prozent der Befragten. Einig waren sich alle im Bereich der Schiffsfonds – diese werden im Jahr 2013 untergehen.