Eurokrise: Faule Kredite in Billionenhöhe

Die Eurokrise lässt das Volumen der faulen Kredite in den Bilanzen der Banken in schwindelerregende Höhen steigen. Berechnungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zufolge belaufen sich die notleidenden Kredite, die Privatleute und Unternehmen nicht mehr fristgerecht zurückzahlen können, derzeit auf 918 Milliarden Euro. Ein neuer Rekordwert.

 

 

Von der Entwicklung sind Spanien und Italien besonders stark betroffen. 15,5 Prozent bzw. 10,2 Prozent der Kredite sind in den Ländern ausfallgefährdet. Der Durchschnittswert in der gesamten Euro-Zone beträgt 7,6 Prozent. Innerhalb der letzten zwölf Monate erhöhte sich die Summe der faulen Kredite in der Eurozone um 80 Milliarden Euro. Aufgrund der vergleichsweise starken Binnenkonjunktur sind die deutschen Banken recht gut aufgestellt. Hier ist ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen. Statt faule Kredite zu sammeln, könnten die deutschen Kreditinstitute im laufenden Jahr das Volumen ihrer notleidenden Kredite von 200 Milliarden Euro auf 183 Milliarden verringern.

Dieser Trend wird erst 2014 in der restlichen Eurozone einsetzen.Die Vergabe neuer Kredite dürfte aus diesem Grund in den kommenden Monaten eher schleppend verlaufen. Doch auch hier soll es in Deutschland den gegenläufigen Trend geben und mehr Kredite an Verbraucher, Unternehmer und Bauherren vergeben werden.