Finanzinvestoren kehren auf die grüne Insel zurück

Zwei Jahre nach der Beinahepleite scheinen die Reformen der irischen Regierung von Erfolg gekrönt zu sein. Derzeit stürmen internationale Finanzinvestoren auf die grüne Insel. ein zweistelliger Milliardenbetrag lockt.

Allein in der vergangenen Woche haben die Finanzinvestoren Apollo, Kennedy Wilson und Blackstone notleidende Kredite und Immobilien im Wert von 400 Mio. Euro erworben. Bereits im Oktober erwarb Lone Star ein Kreditpaket im Volumen von 660 Mio. Euro mit einem deutlichen Kreditabschlag von Allied Irish Banks. Medienberichten zufolge sollen sich Investoren für Vermögenswerte irischer und britischer Banken in Höhe von insgesamt 50 Mrd. Euro interessieren.

Angesichts der gesamteuropäischen Situation und der Hangelei Griechenlands von Rettungspaket zu Rettungspaket ein beeindruckendes Comeback Irlands. Auch der internationale Anleihemarkt fasst die grüne Insel nicht mehr mit spitzen Fingern an. 2010 musste Irland unter den europäischen Rettungsschirm schlüpfen, um der Pleite zu entgehen. Einer Studie des Netzwerkes PricewaterhouseCoopers stieg der Umfang notleidender Kredite von 2008 innerhalb von vier Jahren um das Achtfache an. Die Gründe für die Schwierigkeiten lagen in einer geplatzten Immobilienblase und dem Scheitern des aufgeblähten Finanzsektors. Doch mit harten Sparmaßnahmen hat es Irland geschafft, sich aus dem Dilemma zu befreien.

Derzeit sind Finanzinvestoren nicht nur an notleidenden Kreditportfolios irischer Banken interessiert, sondern auch in Übernahmen irischer Firmen. Vorangetrieben wird die Erneuerung auch vom US-Fondshaus Franklin Templeton, das nach Investitionen auf dem Staatsanleihemarkt insgesamt zehn Prozent der irischen Staatsschuld hält. Franklin Templeton zufolge gilt Irland als Modell für andere Eurokrisen-Staaten. Der Vertrauensvorschuss des Fondshauses gilt als einer der Hauptgründe dafür, dass die irischen Anleiherenditen bei neunjährigen Papieren von 15 Prozent im Jahr 2011 auf aktuell unter fünf Prozent gesunken sind.