Jürgen Schneider: Neue Geschäftstätigkeit schlägt Wellen in Leipzig

Der einstige Baulöwe Jürgen Schneider hat ein neues Betätigungsfeld gefunden, was vielen sauer aufstößt. Vor allem aus Leipzig muss sich Schneider kritische Stimmen gefallen lassen.

 

Jürgen Schneiders neues Betätigungsfeld liegt in der Beratertätigkeit für junge Unternehmer in Bau- und Finanzfragen. Er wolle den Unternehmen helfen, nicht über den Tische gezogen zu werden, sagt Schneider. Und das könne er, schließlich wisse der heute 78-Jährige immer noch, wie Geschäfte mit den Banken ablaufen.

Doch nicht allen gefällt die neue Betätigung Schneiders. Dagmar Ehnert, die Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer zu Leipzig, sprach von einem „besonderen Geschmäckle“. Doch sie wiegelte gleich ab. Alle Akteure der Baubrabche würden Schneider kennen und die Kreditinstitute hätten aus den früheren Krisen gelernt. Vielen, was damals möglich war, sei nun nicht mehr möglich.

Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig übte sich in Diplomatie. Thomas Hofmann, der Hauptgeschäftsführer der IHK, sagte, dass zu einer Beratungstätigkeit Vertrauen gehöre und jeder selbst entscheiden müsse, wem er dies entgegen bringe. Ein Seitenhieb auf die schwerwiegenden Folgen der Pleite Schneiders für Betriebe in Leipzig, die für viele im Konkurs endeten.

Die Deutsche Bank, einstiger Hauptkreditgeber Schneiders, und der ostdeutsche Bankenverband hielten sich mit zurück. Sie nahmen nicht Stellung.