Leipzig – OBM-Wahlkampf nimmt Fahrt auf

Die ernüchternde LVZ-Umfrage kann den Herausforderern Burkhard Jungs, des amtierenden Leipziger Oberbürgermeisters, nichts anhaben.

 

 

Diese ergab, dass Jung mit 55 Prozent der Wählerstimmen weit vorn liegt. Doch dies ist kein Grund zur Resignation für die Herausforderer, sondern nur ein Ansporn, den amtierenden Bürgermeister mit einer neuen Strategie anzugreifen. Diese wollen nun punkten, indem sie verstärkt Jungs Leistungen in seiner Amtzeit thematisieren.

Jung selbst hielt sich vornehm zurück und ließ über seinen Wahl-Manager verkünden, dass man sich über das überaus positive Umfrageergebnis freue und darin eine Bestätigung der Tätigkeiten in Jungs Amtszeit sehe. Herausforderer Horst Wawrzynski von der CDU hielt dagegen, dass die Wahl trotz des Umfrageergebnisses noch vollkommen offen sei. Bislang hätten sich 41 Prozent der Leipziger noch nicht entschieden. Er setzte bei seinem folgenden Statement auf sicherheitspolitische Missstände in Leipzig, die er bereinigen wolle.

Auch Barbara Höll von den Linken sieht das Umfrageergebnis eher skeptisch. Ihrer Ansicht nach sind die Leipziger Bürger von der Bilanz Burkhard Jungs nicht so überzeugt, wie es durch die Zahlen scheint. Felix Ekardt (Bündnis 90/Grüne) und Dirk Feiertag (Einzelbewerber) formulierten es drastischer. Für beide wäre eine Wiederwahl Jungs ein Desaster. Ekardt zufolge sei die von Jung behauptete halbierte Arbeitslosigkeit eine Schönrechnung der Bundesagentur für Arbeit. Unter Jung habe Leipzig die führende Rolle in den Bereichen der Kinderarmut, der Anzahl der Hartz-IV-Empfänger und beim Kita- und Schulinvestitionsstau übernommen.

Feiertag griff in seinem Statement seinen Mitherausforderer Horst Wawrzynski an und verwies auf das Neue Forum, die Wählervereinigung und die Praten. Wawrzynski genieße nicht das Vertrauen, um Jung ernsthaft herauszufordern. Auch René Hobusch von der FDP gab sich kämpferisch. Er sprach ebenfalls die fehlenden Subventionen von Schulen und Kitas an. Auch das Skandal-Thema um die herrenlosen Häuser sprach Hobusch an. Die Leipziger müssten sich nun entscheiden, ob sie eine träge Verwaltung wollten oder einen Amtsschimmel, der gallopiert.