Ruhiger Schlagabtausch im Leipziger Wahlkampf

Viele Gemeinsamkeiten, kaum Konfrontation – das erste Wahlforum in Leipzig am Montagabend lief recht ruhig ab.

Knapp drei Monate vor dem Urnengang am 27.1.2013 läuft der Wahlkampf schleppend an. Am gestrigen Abend hatte der Verein „Gemeinsam für Leipzig“ ins Marriothotel geladen, um über die Themen Wirtschaft und Wissenschaft zu diskutieren.

Einig waren sich alle, dass sich in der Verwaltung etwas ändern müsse, ob es sich nun um die Einrichtung eines Unternehmeramtes als zentralen Anlaufpunkt handelt oder die schnellere Bezahlung von Betrieben für städtische Aufträge, wie CDU-Kandidat Horst Wawrzynski neben der Senkung von Grund- und Gewerbesteuern befürwortete. Auch Amstinhaber Burkhard Jung sieht Nachholbedarf in seiner Verwaltung. Diese müsse arbeitnehmerfreundlciher gestaltet werden, mehr Investitionen in der Region tätigen, mehr Aufträge vergeben. Der Erfolg an der Wirtschaftsfördergesellschaft zeige sich an der stark gesunkenen Arbeitslosigkeit.

Trotz aller Gemeinsamkeit nutzte der Herausforderer von der CDU die Gelegenheit, ein wenig in einem der Lieblingspolitfelder des Amtsinhabers vond er SPD zu wildern und sprach sich für eine Gesamtregion mit Halle aus.  Felix Erhardt, der Kandidat der Grünen, widersprach Jung. Deutschland sei ein liberales Land, die eigentlichen Initiativen müssten schon aus der Wirtschaft kommen. Auch der parteilose Dirk Feiertag äußerte mit Blick auf die Forderung des Amtsinhabers der Ansicht, dass Leipzig nicht mit in den Wettbewerb um die günstigsten Arbeitsbedingungen einsteigen solle. Fortbildungsmittel der Arbeitsmarktförderung sollten nicht mit der Gießkanne verteilt werden, mit Blick auf die Wissenschaft dürfe man die Grundlagenforschung nicht vergessen.

In den zwei Stunden des Podiums kam es zu keinem Zeitpunkt zu einem nennswerten Konflikt zwischen den Kandidaten, die Schwerpunkte der einzelnen Kandidaten waren kaum zu erkennen, kritisierte, Mathias Reuscheln vom gastgebenden Verein. Die Klarheit der einzelnen Punkte müssten stärker gefordert werden.