Schwere Zeiten für geschlossene Fonds

Das vergangene Jahr fiel für Geschlossene Fonds eher negativ aus. Pleiten und die Einführung neuer Regelungen ließen die Anleger auf Abstand gehen. Für das Jahr 2013 sehen Experten nur wenige Verbesserungen. Lediglich 30 Prozent der Emissionshäuser rechnen mit einem nennenswerten Neugeschäft.

 

 

Für 2013 planen die Anbieter geschlossener Fonds einige neue Produkte. Doch lediglich 29,1 Prozent rechnen mit einem steigenden Geschäft mit Privatanlegern. Knapp ein Viertel der Anbieter erwarten vielmehr einen Rückgang. 44 Prozent der Befragten sehen mit einem recht neutralen Blick in die Zukunft. Diese vermuten ein konstantes Geschäft.

Einige Initiatoren lassen sich von den Rückschlägen des vergangenen Jahres nicht entmutigen und legen eine gewisse Zuversicht an den Tag. Bislang liegen noch keine abschließenden Zahlen für 2012 vor, doch Experten sind sich einig, dass das mit 5,85 Milliarden Euro abgeschlossene Vorjahr noch einmal unterboten wird, nachdem der Absatz bis September 2012 auf 2,145 Milliarden Euro einbrach. Damit soll das vergangene Jahr das schwächste seit der Ermittlung der Beteiligungsmodelle im Jahr 1993 sein.

Einer der Hauptgründe für den schwächelnden Markt liegt in der Euro-Schulden-Krise. Initiatoren, Vermittler und Anleger sind gleichermaßen gelähmt. Ein weiterer Grund liegt in den neuen Regulierungsmaßnahmen. Die erste Fassung des Gesetzesentwurfs für die Umsetzung der AIFM-Richtlinie hätte beinahe für das Aus der geschlossenen Fonds gesorgt. Der neue Gesetzesenturf hat die Lage entschärft und für ein Aufatmen gesorgt. Dennoch haben einige Emissionshäuser das Neugeschäft vorerst eingestellt.

Doch auch interne Probleme sorgten für den Einbruch des Absatzes. Vor allem bei Immobilienfonds, eigentlich dem Inbegriff des Sachwertes, gibt es Schieflagen. Den Vermittlern wird nun vorgeworfen, nicht deutlich genug klargestellt zu haben, dass eine Beteiligung an geschlossenen Fonds neben den guten Chancen zur Wertsteigerung ebenso enorme Risiken bereithält.

Der Verband geschlossener Fonds hat bei 799 aufgelösten Produkten seiner Mitglieder einen durchschnittlichen Vermögenszuwachs von 48 Prozent errechnet. Doch Studien geben eher den Skeptikern Recht. Von den 765 Fonds, die zwischen 2001 und 2006 analysiert wurden, konnten nur bei den Immobilienfonds mehr als die Hälfte Ausschüttungen und Tilgungen über dem Plan verzeichnen. Ein Grund mehr, warum Investoren trotz der nötigen Liquidität eher vorsichtig sind.