Vermögensanlage Immobilie

Die deutlich gestiegenen Immobilienpreise lassen Anleger derzeit zweimal überlegen, in ein Objekt zu investieren. Doch Vermögensverwalter beruhigen die verunsicherten Kapitalanleger. Vor allem Büros, Läden und Wohnungen bieten auch in der Eurokrise einen stabilen Werterhalt.

In der Frage, ob es in Deutschland derzeit eine Immobilienblase gibt, sind sich die Experten einig: Es gibt keine. Einem aktuellen Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln zufolge folgten die Preise den Mieten und den Einkommen.

In den letzten Monaten sind vor allem in den Metropolen Hamburg, Berlin und München die Immobilienpreise stark angestiegen. Doch dies sei kein Grund zur Sorge. Das Volumen an Hypothekenkrediten ist trotz historisch niedriger Zinsen kaum gestiegen, Hauskäufer verschulden sich sogar weniger als früher, nutzen eher Ersparnisse. Auch von einem schnellen Handel mit Immobilien könne keine Rede sein.

Dass die Nachfrage nach Immobilien jedoch deutlich wächst, lässt sich nicht leugnen. Einer Studie von Famos zufolge stecken im Durchschnitt 35 Prozent des Vermögens wohlhabender Unternehmerfamilien in Immobilien, wovon vier Fünftel wiederum direkt investiert sind. Damit ist der Immobilienanteil an den Vermögen gegenüber einer Befragung von 2008 um knapp 13 Prozent gestiegen.

Und in den Beständen der Unternehmer dominieren nicht etwa renditeträchtige Gewerbebauten, sondern Wohneigentum, das als relativ inflationssicherer Schutz vor Wirtschaftskrisen und sicherer Sachwert geschätzt wird. Und Wohnimmobilien gelten mittlerweile als weitgehend alternativlos. Im Gegensatz zu anderen Wertanlagen schaffen es diese auch nach dem starken Preisanstieg der vergangenen Monate immer noch, die Geldentwertung auszugleichen. Aus diesem Grund wird auch vermehrt Eigenkapital in die Häuser investiert, trotz niedriger Kreditzinsen.

Derzeit rechnen sich Experten zufolge sogar noch Eigentumswohnungen, tendenziell die teuerste Form der Investition. Allerdings ist Bescheidenheit angeraten. Bei dieser Investitionsform sei es angeraten, vor allem nicht auf hohe Renditen zu schielen, sondern zuerst auf den Erhalt der Kaufkraft, mahnen Experten. Doch dies gehe sogar mit Höchstpreisen beim Einkauf. Selbst, wer für die 30-fache Jahresmiete kauft, könne noch mit drei Prozent Rendite rechnen. Grund dafür  sei die Beteiligung des Staates an den Abschreibungen.