Die Büroimmobilie kehrt zurück

Der deutsche Wohnungsmarkt steht nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses zahlreicher Investoren. Einem Gutachten des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) zufolge haben sowohl die Unsicherheit an den Finanzmärkten als auch die günstigen Zinskonditionen die Nachfrage nach Wohnimmobilien belebt, wovon auch der Wohnungsneubau profitiert habe.

 

 

Im dritten Quartal stiegen der Studie zufolge die nichtstaatlichen Wohnungsbauinvestitionen um 2,5 Prozent. Andreas Mattner, der Präsident des ZIA, sieht darin eine positive Entwicklung, an die unbedingt angeknüpft werden müsse. Die Politik müsse es jetzt vermeiden, die Immobilienwirtschaft zu behindern. Der Neubau von Wohnungen sei das beste Mittel gegen steigende Mieten.

Und diese steigen in einigen Regionen, vor allem in den Großstädten, bedenklich. Anders sieht es jedoch im gesamten Bundesgebiet aus. In vielen Regionen seien die Hauspreise, gemessen am Verhältnis von Mieten und Hauspreisen, vergleichsweise niedrig, so der ZIA. Die Immobilienpreise hätten ihr Niveau der Jahrtausdendwende derzeit noch nicht erreicht. Eine Preisblase sei daher nicht zu erwarten, da Angebots- und Nachfragefaktoren gerechtfertigt sind. Es gäbe keine Anzeichen für ein Abkoppeln des Angebots von der Nachfrage.

Derzeit erlebt die Büroimmobilie eine Renaissance, meint Andreas Schulten, Vorstand beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Bulwien Gesa. Die Preise für Büroimmobilien seien in Deutschland bereits zum dritten Mal in Folge gestiegen. Knapp 24,5 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr auf dem deutschen Investmentmarkt in Gewerbeimmobilien investiert. Dies sei das höchste Volumen seit dem Beginn der Finanzkrise, so Schulten. Im Vergleich zum Jahr 2012 bedeute dies einen Anstieg um knapp 33 Prozent.

Der Boom beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf Top-Lagen. Auch Objekte in Randlagen und B-Standorte profitieren von der Entwicklung. Derzeit sei außerdem auffallend, dass Büroobjekte, die wenig marktgängig seien, zunehmend zu Wohnimmobilien umfunktioniert würden. Experten vermuten, dass sich der Trend auch 2013 fortsetzt und das hohe Interesse an deutschen Gewerbeimmobilien bestehen bleibt.