Fondsbranche setzt auf Rückkehr der Kleinsparer

Die deutsche Fondsbranche äußert leise Hoffnung auf eine Rückkehr der Privatanleger im Jahr 2013. Unter dem Strich konnten die Publikumsfonds im vergangenen Jahr Mittelzuflüsse in Höhe von 25 Milliarden Euro verbuchen. Ein Jahr zuvor wurden noch 15 Milliarden Euro herausgezogen.

 

 

Die Gewinner waren Rentenfonds und einige Immobilienfonds, die von der Finanzkrise verschont wurden. Auch in Aktienfonds floss in den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres wieder Geld. Vor allem Kleinsparer mieden dieses Segment aufgrund der Turbulenzen an den Märkten lange Zeit. Auch im Januar setzte sich der positive Trend fort, teilte Thomas Richter, Präsident des Branchenverbands BVI, am Mittwoch mit.

Für das Geschäftsjahr 2013 wollte er jedoch keine Prognose abgeben. Die Branche hat in Deutschland mit mehreren Probemen zu kämpfen. Seit Ausbruch der Finanzkrise sind Kleinsparer verschreckt und agieren eher vorsichtig. Ihr Geld legen sie eher auf Tagesgeldkonten als in Ivestmentfonds an. Manche Experten sehen eher pessimistisch in die Zukunft. Sie gehen davon aus, dass Privatanleger auf Dauer verloren sind.

Profi-Investoren wie Pensionskassen und Stiftungen wiederum schauen im Niedrigzinsumfeld sehr genau auf die Gebühren. Ein weiteres Problem für die Fondshäuser stellt die strengere Regulierungdar, aufgrund der höhere Kosten anfallen. Aus diesem Grund haben sich die großen Gesellschaften Sparprogramme auferlegt und sind derzeit dabei, sich neu zu positionieren.

Der BVI hatte deshalb um die Spezialfonds gekämpft, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind und nach wie vor den Großteil des Geschäfts ausmachen. Diese sollte ursprünglich mit der Umsetzung der AIFM-Richtlinie , die bis Juli 2013 in allen Mitgliedstaaten umgesetzt sein muss, nicht mehr geben. Doch das Verbot ist mittlerweile kein Thema mehr. Doch die zahlreichen neuen Dokumentationsregeln zwingen die Fondsanbieter auch bei Publlikumsfonds zu mehr Transparenz. Richters Berechnungen zufolge entsteht mit den neuen Regeln eine Papierflut, die einem Turm von 100 Metern Höhe entspricht.

Dem BVI zufolge verwaltete die deutsche Fondsbranche Ende vergangenen Jahres ein Vermögen von gut 2000Milliarden Euro, Ein Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Netto vertrauten die Anleger der Branche alles in allem gut 100 Milliarden Euro neu an. Vom verwalteten Vermögen waren 1,3 Billionen ausschließlich institutionelle Gelder, in Publikumsfonds waren 730 Milliarden Euro angelegt.