Geschlossene Fonds lieben Deutschland

Das vergangene Jahr war für geschlossene Fonds eher schwierig. Im Immobiliensegment betrug das emittierte Eigenkapital 2011 noch knapp 2,8 Mrd. Euro. Im Jahr darauf sank es um 1,8 Mrd.

Ein Fakrot blieb allerdings konstant. Nach wie vor stehen deutsche Immobilien im Mittelpunkt des Interesses. Auf diese entfallen gemessen am Eigenkapital 75 Prozent der aufgelegten Immobilienfonds. An zweiter Stelle folgen Frankreich und die Niederlande. Die beiden Märkte haben einen Anteil von jeweils sieben Prozent. Auf dem dritten Platz steht mit Australien ein außereuropäisches Land. Auf Down Under entfallt knapp fünf Prozent des Eigenkapitals.

In den klassischen Märkten USA und Großbritannien gab es keine neuen Fondsangebote. Doch Experten erwarten, dass sich das in diesem Jahr ändern wird. Knapp 16 Prozent der Initiatoren gaben in einer Scope-Umfrage an, dass die USA für sie interessant sei. Fünf Prozent interessierten sich jeweils für Großbritannien und Australien.

Verschiedene Trends zeigten sich in den einzelnen Marktsegmenten. Der Anteil der Büroimmobilien ging um 13 Prozent auf 46 Prozent des emittierten Eigenkapitals zurück. Das Wohnsegment blieb mit 18 Prozent weiterhin stark. Das Einzelhandelssegment musste ebenfalls Einbußen hinnehmen. Dieses sank innerhalb eines Jahres von knapp 17 auf 9,6 Prozent. Ein weiterer Trend 2012 war die relative Zunahme der Nischensegmente. Knapp 18 Prozent des Eigenkapitals entfielen auf Nischenimmobilien wie Hochschulimmobilien, Studentenwohnheime, Pflegewohnheime oder Parkhäuser.

Nach Ansicht von Scope liegt die hohe Nachfrage nach dem Nischensegment vor allem an zwei Gründen. Demnach weist ein Großteil der genannten Klassen eine hohe Konjunkturunabhängigkeit auf. Desweiteren verfügen diese Immobilien eine langfristige und stabile Vermietungssituation, wodurch eine hohe Einnahmesicherheit gegeben ist. Eigenschaften, die dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger entgegenkommen. Auch 2013 soll sich den Experten zufolge der Trend auf den Nischenmarkt fortsetzen. Die Nachfrage der Anleger ist weiterhin sehr hoch.